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PW1100G-JM geht in die Serienmontage
Einer der größten Meilensteine der Unternehmensgeschichte ist erreicht: Die MTU Aero Engines hat das erste Serientriebwerk vom Typ PurePower® PW1100G-JM endmontiert und an Airbus ausgeliefert.
05.2016 | 2 Min. Lesezeit
Die Nachricht sorgte für Schlagzeilen: Die MTU Aero Engines ist mit 18 Prozent am A320neo-Antrieb beteiligt und übernimmt 30 Prozent der Endmontage aller Getriebefan-Triebwerke PW1100G‑JM. Knapp fünf Jahre später gibt es grünes Licht für die Montage der ersten PW1100G‑JM-Serientriebwerke am MTU-Standort München. Die US-Luftfahrtbehörde (FAA) hat im August dieses Jahres die MTU für Montage und Tests zertifiziert. Mit der Auslieferung des ersten Triebwerks an die Kunden endet aber nicht die Verantwortung der MTU für ihr Produkt. Auch auf die Begleitung des Triebwerks im Betrieb bei den Airlines hat sich das Unternehmen bestens vorbereitet.
Meilensteine:
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Dezember 2010: Start frei für den Newcomer
Airbus gibt die Überarbeitung seiner erfolgreichen A320-Familie bekannt. Die A320neo (new engine option) zeichnet sich durch innovative und effiziente Antriebe aus. Das Getriebefan-Triebwerk PW1100G‑JM wird von den Partnern Pratt & Whitney (P&W), MTU Aero Engines und Japanese Aero Engines Corporation (JAEC) entwickelt. Der neue Antrieb verbraucht bis zu 16 Prozent weniger Treibstoff, fliegt leiser, spart Kosten im Betrieb und verursacht weniger CO2- und NOx-Emissionen.
28. September 2011: Endmontage für 30 Prozent der Triebwerke
Die MTU sichert sich einen Programmanteil von 18 Prozent und übernimmt ein Drittel der Endmontage sowie Tests aller PW1100G‑JM-Antriebe. Noch nie zuvor hat sie eine komplette Endmontage für ein ziviles Triebwerk mit so hohen Stückzahlen verantwortet. Neben der Niederdruckturbine, die am polnischen MTU-Standort Rzeszów montiert wird, und den ersten vier Stufen des Hochdruckverdichters steuert sie Bürstendichtungen bei. Zudem fertigt sie einen Teil des Hochdruckverdichters, der in Nickelbliskausführung gearbeitet ist.
10. Februar 2015: Umbau der Prüfstande
Am MTU-Standort München wird der Entwicklungsprüfstand III so umgebaut, dass er als Serienprüfstand für das PW1100G‑JM genutzt werden kann. Die Messwarte beispielsweise wird mit einem kompletten zweiten Prüfsystem ausgestattet, das ausschließlich für die PW1100G‑JM-Serienabnahmeläufe bestimmt ist.
16. Juni 2015: MTU wird Teil des MRO‑Netzwerks
Startschuss für das weltweite MRO-Netzwerk: Die MTU unterzeichnet mit ihren Partnern P&W und JAEC einen Vertrag, der die Zusammenarbeit im Rahmen der International Aero Engines LLC in der Instandhaltung des PW1100G‑JM besiegelt. Der Antrieb wird künftig auch von der MTU Maintenance instandgesetzt. Das erste Triebwerk zu Trainingszwecken trifft am 4. März 2016 bei der MTU Maintenance in Hannover ein.
3. August 2015: Aufbau der Endmontage
Die von der MTU entwickelte Endmontagelinie zeichnet sich durch große Flexibilität aus. Gearbeitet wird aufgrund der hohen Produktionsrate mithilfe eines fließbandähnlichen Systems an sechs Montagestationen, an denen vormontierte Komponenten und Module zusammengebaut werden. So lassen sich parallel mehrere Triebwerke in unterschiedlichen Montagezuständen bearbeiten. Wenn die PW1100G‑JM-Linie Ende 2018 komplett hochgefahren ist, werden dort rund 100 Mitarbeiter im 6-Tage-Mehr-Schicht-Betrieb beschäftigt sein. Insgesamt arbeiten dann bei der MTU rund 400 Personen in der Produktion des PW1100G‑JM-Programms.
11. August 2016: FAA erteilt Zulassung für Montage und Test
Die US-amerikanische Luftfahrtbehörde (FAA) hat die MTU für Montage und Test des PW1100G‑JM zertifiziert. Die MTU ist damit einer von drei weltweit zugelassenen Produktionsstandorten für den A320neo‑Antrieb. Zuvor hatte das Luftfahrtbundesamt (LBA) der MTU Maintenance Hannover bereits die Zulassung für die Instandhaltung des PW1100G‑JM erteilt. Diese Zulassung ist auch für die europäische Behörde (EASA) gültig und wird von der FAA und der kanadischen TCCA anerkannt.
Herbst 2016: Auslieferung des ersten komplett bei der MTU montierten PW1100G-JM
Das erste komplett bei der MTU montierte Serientriebwerk für eine A320neo wird zu Airbus nach Toulouse geschickt.
Ausblick
Die MTU liefert in der zweiten Jahreshälfte 2016 weitere PW1100G‑JM-Serientriebwerke. Nächste Station sind die Airbus-Werke in Hamburg oder Toulouse, wo die Verkleidung des Triebwerks angebracht wird. Anschließend kommt es an die jeweilige Endmontagelinie. 20 Arbeitstage sind für die Endmontage jedes A320neo-Antriebs nach dem Hochlauf eingeplant.