Richtige Entscheidung im Bieterwettstreit
Nach der Wende kämpfte der traditionsreiche DDR-Musterbetrieb, der seit den 1960er-Jahren vorwiegend Jet- und Hubschrauberantriebe der NVA instand gehalten hatte, ums Überleben. Dennoch war die damalige „Luftfahrttechnik Ludwigsfelde“ für westliche Partner eines der begehrtesten Investitionsobjekte unter den ehemaligen DDR-Luftfahrtbetrieben. „Dass die MTU damals, gegen namhafte und finanzkräftige Konkurrenz, das Rennen machte, hatte viel mit dem soliden, auf die zukünftige Entwicklung und den Erhalt von Arbeitsplätzen ausgelegten Konzept zu tun“, erinnert sich der heutige und damalige Betriebsratsvorsitzende Michael Winkelmann an die turbulenten Nachwendejahre.
Neubeginn in den 90er Jahren
Die Gründung der MTU Ludwigsfelde markierte 1991 den Beginn der von Aufbruchsstimmung geprägten Anfangsjahre in Ludwigsfelde, unter anderem mit der Etablierung des Pratt & Whitney Canada Customer Service Centre Europe (CSC) und der Instandhaltung des Hubschraubertriebwerks T64. Wirtschaftlich gab es jedoch zunächst einige Rückschläge zu verkraften. Weitere Investitionen der MTU, Fördergelder und die Verlagerung der Industriegasturbinen (IGT)-Instandhaltung ermöglichten 1995 den Fortbestand des Standorts und legten den Grundstein für späteres Wachstum. 1997 kam die Neubaumontage von Niederduckturbinen-Modulen hinzu. Auch das Pratt & Whitney Canada-Portfolio erweiterte sich in der Folge ständig.
Wachstum und breites Portfolio
Die neue Produktionshalle ermöglicht ab 2001 die nächsten großen Portfolioerweiterungen in Ludwigsfelde. Die CF34-Triebwerksfamilie von GE Aviation für Regionaljets wird von 2003 an das dritte große Instandhaltungsstandbein am Standort. Daneben entwickelt sich die IGT-Instandhaltung stetig weiter. Mit dem TP400-D6 wird ab 2004 ein weiteres Zukunftsprojekt an den Standort geholt und das Produktportfolio erreicht seinen vorläufigen Höhepunkt. Gegen Ende der Nullerjahre hat sich die Mitarbeiterzahl im Vergleich zu 1991 bereits mehr als verdoppelt.
Antriebe für Regional- und Business-Jets sind eine Domäne der MTU Maintenance Berlin-Brandenburg.
Operative Exzellenz und gezielte Weiterentwicklung
Die Jahre seit 2010 hat die MTU Maintenance Berlin-Brandenburg genutzt, um im anspruchsvollen Markt für unabhängige Instandhaltung durch maßgeschneiderte, hochqualitative Lösungen zu überzeugen: „Neben dem gezielten Ausbau unserer Servicetiefe und Investitionen in die Reparatur- und Prüfstandsfähigkeiten, haben wir in den vergangenen Jahren vor allem intensiv unsere Prozesse weiterentwickelt“, erklärt Geschäftsführer André Sinanian. „Das erste Ziel bleibt exzellente operative Performance für unsere Kunden in aller Welt.“