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Dauerlauftests beim GP7000
Die Zahlen hinter dem Test sind extrem: 630 Stunden läuft das Triebwerk. In jeder Sekunde saugt es bis zu 1,4 Tonnen Luft an. Aber der Aufwand hat seinen Grund.
05.2015 | 2 Min. Lesezeit
Die Entwicklung eines Triebwerks ist mit seiner Indienststellung nicht abgeschlossen. Neue Materialien werden industrialisiert, neue Beschichtungen entwickelt oder kleinere Designänderungen umgesetzt. Dies ist auch Hintergrund der aktuell bei der MTU Aero Engines laufenden Dauerlauftests des A380-Triebwerks GP7000.
Deren Eckdaten sind eindrucksvoll:
0 Stunden
0 Tonnen Luft pro Sekunde
0 °C
Das GP7000-Triebwerk am Test-Pylon. In einem verbleibenden Schritt müssen die Mechaniker noch die Fan-Blades anbringen.
Dank ihrer State-of-the-Art Prüfumgebung ist die MTU für Testläufe des Triebwerks prädestiniert.
Bevor das Triebwerk auf dem Prüfstand montiert wird, laufen bereits die Arbeiten an den zahlreichen Instrumentierungen.
Wenige Arbeitsschritte später bringen die Mechaniker in diesen Führungen Bolzen an, die Triebwerk und Pylon miteinander verbinden.
In das Projekt sind eine ganze Reihe von MTU-Fachbereichen involviert. Versuchsingenieure, Triebwerksmechaniker, Messtechniker, Analytiker, Instrumentierer und Erprober arbeiten eng zusammen.
Diese Fanblades bilden später die erste Verdichterstufe. Ihre Hauptaufgabe: Luft ansaugen. Bis zu 1,4 Tonnen können es beim Testtriebwerk in der Sekunde sein.
Die Schubkraft eines GP7000 liegt bei knapp 80.000 Pfund. Vier Triebwerke sind genug, um die bis zu 590 Tonnen eines Airbus A380 auf Abhebegeschwindigkeit zu beschleunigen
Für die insgesamt etwa 630 Stunden dauernden Testläufe wird das Triebwerk in eine spezielle Cowling „verpackt“.
Beim Aufbau ist Präzision gefragt: Auf den Bruchteil eines Millimeters genau muss das Testtriebwerk an seinen Platz.
Komplexer Prozess: Bis sich ein Testtriebwerk komplett aufgerüstet am Prüfstand befindet, können durchaus einige Wochen vergehen.
Trotz seines Durchmessers von über drei Metern ist beim Aufbau des Triebwerks viel Fingerspitzengefühl gefragt.
Für verlässliche Ergebnisse braucht es eine klare Basis: Die „Bellmouth“ sorgt dafür, dass die angesaugte Luft möglichst gleichmäßig auf das Triebwerk trifft.