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Trainee Down Under
Gihen Chtourou arbeitet im Sales Support Team für Gasturbinen bei der MTU Maintenance Berlin-Brandenburg und hat kürzlich ihr JET-Traineeprogramm bei der MTU abgeschlossen. Die letzte Phase absolvierte sie im IGT Service Centre Australia der MTU Maintenance in Perth.
05.2018

Beim Stichwort Australien denkt Gihen Chtourou als Erstes an Kängurus. „Ich habe Tausende gesehen. Außerhalb der Städte sind sie einfach überall. So wie Kühe oder Rehe in Deutschland“, erklärt die Sales Support-Mitarbeiterin.
Glücklicherweise sind ihr keine giftige Spinnen oder Schlangen begegnet. Trotzdem war sie froh über die umfassenden Informationen und Erklärungen (unter anderem über giftige Tiere), die sie vor ihrer Ankunft erhielt. Damit war sie für ihren einmonatigen Aufenthalt im Service Centre Australia in Perth bestens vorbereitet.
Das Prinzip
Der Aufenthalt in Australien gehörte zu dem 18-monatigen JET-Traineeprogramm, das Chtourou bei der MTU absolvierte. „Im Rahmen des Programms arbeitet man an verschiedenen MTU-Standorten“, erklärt sie. „Die Idee mit Westaustralien kam eigentlich von meinem Chef, weil ich dort ohne besondere Zusatzschulungen direkt arbeiten konnte. Und natürlich auch, weil ich in meiner jetzigen Tätigkeit im Sales Support für Industriegasturbinen-Instandsetzung unter anderem für Australien zuständig bin.“
Jeder Teilnehmer wird im Lauf des Programms auf einen Zieleinsatzbereich vorbereitet. Das Schulungsprogramm ist individuell auf die Anforderungen der künftigen Tätigkeit zugeschnitten und soll gleichzeitig Einblick in möglichst viele Bereiche der MTU liefern. Hierzu gehört das Service Centre in Australien, das wie ähnliche Einrichtungen in Brasilien, Norwegen, Thailand und den USA zum Außendienstnetz der MTU für Gasturbinen zählt. Die Teilnehmer des Traineeprogramms organisieren darüber hinaus Treffen an den Standorten deutschlandweit und können sich von einem Coach schulen lassen, um sich beruflich weiterzuentwickeln.
Ohne Fleiß kein Preis
Ein Monat in Australien hört sich für die meisten märchenhaft an. Doch Chtourou reiste nicht zum Vergnügen nach Down Under. Der Sales Support erstellt Kalkulationen und Angebote, entwickelt Vorschläge, wie das Unternehmen die Anforderungen der Kunden kreativ und flexibel erfüllen kann. Dabei arbeitete Chtourou mit Sebastian Mörl zusammen, dem Leiter des Service Centre. „Es ist vor allem Gihen zu verdanken, dass wir einen Fünfjahres-Servicevertrag mit Fortescue Metals Group (FMG) unterzeichnet haben“, lobt er.
„Er übertreibt“, sagt sie bescheiden. „Ich habe viele Kalkulationen durchgeführt und Angebote überarbeitet. Außerdem habe ich ihn bei einem Kundenbesuch begleitet und Hintergrundrecherchen betrieben.“ Dabei fand sie unter anderem heraus, dass „das Gebiet, das FMG gehört, etwa dreimal so groß wie die Schweiz ist!“
Das Service Centre Australia begreift seine Kunden als langfristige Partner. Demnach setzt es auf enge Zusammenarbeit und passt sich ihrem Marktumfeld und ihren Betriebsanforderungen an. Für FMG ist unter anderem Flexibilität bei Vertragsgestaltung und Arbeitsumfang wichtig. „FMG ist rund um die Uhr aktiv und benötigt daher absolut verlässliche Betreuung. Ausfälle kann sich das Unternehmen einfach nicht leisten“, sagt Mörl. „Es war toll, dass Gihen den Kunden von Anfang an mitbetreut hat.“
Learning by Doing
Eine gute Vorbereitung für Chtourous weitere Tätigkeit bei der MTU: „Vieles fällt mir dadurch leichter, dass ich die Kunden persönlich kenne“ – zumal der australische Markt wie kein anderer auf persönlichen Kontakten und Beziehungen aufbaut. „Man spricht dort nicht über das Geschäftliche, ohne sich vorher nach der Familie erkundigt zu haben“, erklärt sie.
Würde sie das JET-Traineeprogramm der MTU weiterempfehlen? „Ja, absolut“, ist Chtourou überzeugt. Sie hat Luft- und Raumfahrttechnik studiert und wusste, dass sie in den Bereich Reparatur und Instandhaltung bei der MTU wollte, bevor sie sich überhaupt beworben hatte. „Es war eine fantastische Gelegenheit, um das Unternehmen mit den verschiedenen Standorten und Abteilungen kennenzulernen.“ Fair dinkum, wie der Australier sagen würde, auf Deutsch: zweifellos.