Pflanzen, Holz, Stroh und Algen – wer das liest, denkt nicht sofort an Treibstoff für die Luftfahrt. Und doch eignen sich diese Rohstoffe für die Herstellung alternativer Kraftstoffe, die ein klimafreundlicheres Fliegen ermöglichen. Die International Civil Aviation Organization hat der Branche ambitionierte Ziele gesetzt: Ab 2020 soll der Luftverkehr CO2-neutral wachsen und bis 2050 sollen seine CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 2005 halbiert werden.
Zwar optimieren die Hersteller von Flugzeugen und Triebwerken kontinuierlich ihre Produkte. Doch das allein reicht nicht, die Klimaschutzziele zu erreichen. „Alternative Kraftstoffe mit einer deutlich reduzierten CO2-Bilanz sind für eine nachhaltige Luftfahrt unabdingbar“, sagt Dr. Jörg Sieber, bei der MTU Aero Engines zuständig für das Innovationsmanagement. „Außerdem müssen zur Entlastung der Umwelt die Schadstoffemissionen verringert werden.“
Die MTU macht sich stark für die Einführung von nachhaltigem Kerosin, zum Beispiel über den Think Tank Bauhaus Luftfahrt und den Verein Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany (aireg), in dem sich Fluggesellschaften, Hersteller und Forschungsinstitute engagieren – mit dem Ziel, dass im Jahr 2025 zehn Prozent des in Deutschland getankten Kerosins aus alternativen Rohstoffen stammen. Das entspricht einer jährlich benötigten Menge von 1,1 Millionen Tonnen Kraftstoff.