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Kurz erklärt: Das Future Combat Air System

Als Verbundsystem bestehend aus verschiedenen Plattformen und Komponenten wird FCAS deutlich effektiver sein als bisherige Luftverteidigungssysteme.

05.2023 | Autorin: Isabel Henrich | 2 Min. Lesezeit

Autorin:
Isabel Henrich ist studierte Politologin und Kommunikationswissen­schaftlerin. Bei der MTU steuert sie den redaktionellen Prozess des AEROREPORTs und ist zuständig für die Konzeption und Entwicklung der Inhalte.

Das Future Combat Air System (FCAS) ist das europäische Luftabwehrsystem, das ab 2040 zur Verfügung stehen soll. Deutschland, Frankreich und Spanien arbeiten daran gemeinsam. Die Entwicklung des FCAS ist in mehrere Säulen, so genannte Pillars unterteilt. In jedem Pillar sind Unternehmen aus allen drei Partnernationen beteiligt. Der Antrieb für das europäische Kampfflugzeug der nächsten Generation ist eines dieser Pillar.

FCAS wird weit mehr sein als ein Verbund herkömmlicher Kampfflugzeuge. Das Herzstück ist zwar der New Generation Fighter, ein bemannter Jet neuester Generation. Ergänzt wird er von unbemannten Komponenten, sogenannten „Remote Carrier“. Gemeinsam bilden sie das Next Generation Weapon System. Eine Combat Cloud stellt sicher, dass dabei sämtliche Informationen innerhalb des entsprechenden Netzwerks allen an einer Mission beteiligten Akteuren in Echtzeit zur Verfügung stehen. FCAS wird wegen seines komplexen digitalen Netzwerks auch als „System of Systems“ bezeichnet.

Europas strategischstes Verteidigungsprogramm ist nun in die nächste Phase gestartet: Am 20. März 2023 begann die Vertragslaufzeit zwischen den Industriepartnern der beteiligten Nationen. Die Demonstratorphase wird sich bis 2028/2029 erstrecken. FCAS soll dann ab 2040 zur Verfügung stehen.

NGF: Fahren Sie über das Bild für eine größere Ansicht

NGF: Das Kampfflugzeug der sechsten Generation ist das Herzstück von FCAS.

NGFE: Fahren Sie über das Bild für eine größere Ansicht

NGFE: Starker Antrieb für ein starkes Kampfflugzeug.

Die Pillars des Future Combat Air Systems im Überblick:

New Generation Fighter: Ein Kampfflugzeug der sechsten Generation, das die Vernetzung des Kampfflugzeugs mit unbemannten Komponenten ermöglicht und weiterentwickelte Schlüsseltechnologien nutzt – insbesondere im Bereich Elektronik und Sensoren.

New Generation Fighter Engine: Unter Führung des von der MTU und Safran gegründeten Gemeinschaftsunternehmen EUMET (European Military Engine Team) entwickeln die beiden Triebwerksspezialisten mit ihrem Hauptpartner ITP Aero das Triebwerk des Next Generation Fighters. Die MTU übernimmt Verantwortung in ihren Kernkompetenzen Hoch- und Niederdruckverdichter, Verdichterzwischengehäuse sowie für Teile der Regelungssysteme und ist federführend bei Aspekten der Triebwerksinstandhaltung.

Remote Carrier: Unbemannte Komponenten, die mit dem Kampfflugzeug interagieren und dieses bei der Aufklärung, der elektronischen Kampfführung und Wirkung unterstützen. Die unbemannten Komponenten verringern die Einsatzrisiken des Kampfflugzeugs und der Pilot:innen.

Air Combat Cloud: Ein geschütztes IT-System, welches das Kampfflugzeug und die unbemannten Komponenten für den Austausch von Informationen als digitales Backbone vernetzt. Durch seine offene Systemarchitektur können zudem bestehende Systeme (wie Eurofighter oder A400M), neue Systeme (wie die Eurodrohne) und andere Dimensionen (Land, See, Weltraum und Cyber) integriert werden.

Die weiteren Pillars beschäftigen sich mit den Themen Simulation(sumgebung), Sensorik und Tarnfähigkeit.

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