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Airbus A321XLR: neues Kapitel für die Luftfahrt
Der Airbus A321XLR revolutioniert die Langstrecke, da er bis zu elf Stunden in der Luft bleiben kann. Das neue Flugzeug soll noch in diesem Jahr in Dienst gehen.
09.2024 | Autorin: Isabel Henrich | 3 Min. Lesezeit
Autorin:
Isabel Henrich
ist studierte Politologin und Kommunikationswissenschaftlerin. Bei der MTU steuert sie den redaktionellen Prozess des AEROREPORTs und ist zuständig für die Konzeption und Entwicklung der Inhalte.
©Airbus SAS 2022
Aufschwung für das A321-Programm von Airbus: Noch in diesem Jahr soll die neue Langstreckenvariante A321XLR (Xtra Long Range) in Dienst gestellt werden und ein neues Marktsegment erschließen. Mit einer Reichweite von bis zu 8.700 Kilometer und voller Zuladung wird sie als Narrowbody-Flugzeug mit nur einem Mittelgang Langstrecken bedienen können. Seit der Einführung der A320 im Jahr 1988 hat Airbus Modellreihe der Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge kontinuierlich weiterentwickelt. Im Jahr 2015 absolvierte die A321LR (Long Range) bereits Transatlantikflüge, unter anderem bei JetBlue.
Das Interesse an dem neuen Modell ist hoch: Über 550 Bestellungen von mehr als 25 Kunden weltweit liegen bereits vor, darunter American Airlines, Iberia und Jet-Blue. Iberia wird die erste A321XLR erhalten.
©Airbus
Die A321XLR verbraucht 30 Prozent weniger Treibstoff pro Sitz als die vorherige Flugzeuggeneration.
©Airbus SAS 2024
Die Kosten pro Flug reduzieren sich um 45 Prozent im Vergleich zu modernen Großraumflugzeugen.
©Airbus
©Airbus SAS 2024
A321XLR: Zahlen, Daten, Fakten
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Der Erstflug fand am 15. Juni 2022 statt.
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Bis Juli 2024 absolvierten drei Testflugzeuge rund 1.450 Flugteststunden in mehr als 510 Flügen; durchgeführt wurden auch Bodentests. Damit steht die Musterzulassung der A321XLR mit LEAP-1A-Triebwerken unmittelbar bevor. In absehbarer Zeit soll die Variante mit PW1100G-JM-Triebwerken folgen.
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Die A321XLR hat eine Reichweite von bis zu 8.700 Kilometern (4.700 nautischen Meilen) bei einer maximalen Flugzeit von elf Stunden und ist damit das Narrowbody-Flugzeug mit der größten Reichweite. Zum Vergleich: Die A321neo kommt auf rund 6.480 Kilometer (3.500 nautischen Meilen) und die A321LR (Long Range) erreicht 7.400 Kilometer (4.000 nautischen Meilen).
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Äußerlich unterscheidet sich die A321XLR nicht von der A321 und dem Nachfolgemodell A321neo. Die wesentliche Neuerung steckt im Rumpf: Während ein normaler Airbus A321 19 Tonnen Kerosin fasst, verfügt das XLR-Modell zusätzlich über einen fest eingebauten zentralen Hecktank (rear center tank) im hinteren Unterflurbereich, der 12.900 Liter Treibstoff aufnehmen kann. Er ergänzt den normalen Mitteltank (center tank), der Platz für 8.190 Liter bietet. Für XLR-Kunden, die die Reichweite voll ausnutzen wollen, gibt es die Möglichkeit, einen Extratank zu installieren und zwar wie einen Gepäckcontainer im Frachtraum vor den Tragflächen. Das bringt noch einmal 3.121 Liter.
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Um die neue Treibstoffkapazität voll auszuschöpfen, wurde das maximale Abfluggewicht im Vergleich zur A321LR von 97 auf 101 Tonnen erhöht.
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Eine größere und stärkere Rumpfverkleidung ermöglicht im Ernstfall in Verbindung mit dem zentralen Hecktank Notlandungen auf dem Bauch. Die verlängerte Verkleidung wirkt wie ein Kissen, auf dem das Flugzeug bis zum sicheren Stillstand gleiten kann.
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In einer typischen Zweiklassen-Konfiguration haben in der A321XLR zwischen 180 und 220 Passagiere Platz.
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Mit der A321XLR können Fluggesellschaften neue Langstreckenrouten anbieten, die bisher nur mit Widebodies möglich waren, etwa von New York nach Rom oder von London nach Vancouver.
Die Triebwerke des A321XLR
Fluggesellschaften können sich bei der A321XLR genauso wie bei der A320neo und A321neo entweder für das LEAP-1A von CFM International oder für das PW1100G-JM von Pratt & Whitney entscheiden.
Mit einem maximalen Schub von 35.000 Pfund ist das PW1100G-JM Teil der erfolgreichen Getriebefan-Triebwerksfamilie von Pratt & Whitney. Die MTU Aero Engines verantwortet mit einem Programmanteil von 18 Prozent unter anderem die schnelllaufende Niederdruckturbine und die ersten vier Stufen des Hochdruckverdichters sowie die Endmontage eines Drittels der Serien-GTFs an ihrem Standort in München. Die Instandhaltung erfolgt bei der MTU Maintenance Hannover, der MTU Maintenance Zhuhai, bei EME Aero und bei der MTU in München.
Die GTF-Familie überzeugt durch Effizienz und Sparsamkeit: Gegenüber der Vorgängergeneration senkt sie die CO2-Emissionen um 20 Prozent und verringert den Lärmteppich um 75 Prozent.
Die Triebwerke des A321XLR: Das PW1100G-JM von Pratt & Whitney und das LEAP-1A von CFM International.
Das LEAP-1A ist ein Zweiwellen-Zweistromtriebwerk mit einem maximalen Schub von 35.000 Pfund. Die LEAP-Triebwerksfamilie von CFM International, einem Konsortium von GE Aerospace und Safran Aircraft Engines, umfasst neben dem LEAP-1A zwei weitere Modelle: Das LEAP-1B treibt die Boeing 737 MAX an und das LEAP-1C die Comac C919.
Seit dem Jahr 2021 erfolgt die Instandsetzung des LEAP-1A durch die MTU Maintenance Zhuhai. Zusätzlich bietet die MTU über die MTU Maintenance Lease Services B.V. in Amsterdam verschiedene Optionen für das Triebwerksleasing an. Die LEAP-Triebwerksfamilie zeichnet sich durch eine 15-prozentige Verbesserung des Treibstoffverbrauchs gegenüber Vorgängerversionen aus.