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SAF im Prüfstand
Die MTU hat als erster Instandhalter auf dem Prüfstand Abnahmeläufe mit Sustainable Aviation Fuels (SAF) durchgeführt. Getestet wurde mit V2500-Triebwerken.
06.2022 | Autorin: Isabel Henrich | 2 Min. Lesezeit
Autorin:
Isabel Henrich
ist studierte Politologin und Kommunikationswissenschaftlerin. Bei der MTU steuert sie den redaktionellen Prozess des AEROREPORTs und ist zuständig für die Konzeption und Entwicklung der Inhalte.
Ende 2021 führte die MTU Maintenance mit Erstkunde JetBlue Airways erstmals Testläufe mit Sustainable Aviation Fuel (SAF) an V2500-Triebwerken durch. Im März 2022 ließ auch der Kunde LATAM ein Triebwerk mit SAF bei der MTU auf dem Prüfstand testen. Dabei verwendeten die Partner anfänglich ein Kraftstoffgemisch mit einem Anteil von bis zu 10 Prozent SAF. Der verwendete Kraftstoff wird nachhaltig aus recycelten Speiseölen und -abfällen gewonnen und verursacht über den gesamten Lebenszyklus hinweg bis zu 80 Prozent weniger Treibhausgasemissionen als das durch ihn ersetzte herkömmliche Kerosin. Die MTU Maintenance ist damit weltweit der erste MRO-Dienstleister, der Testläufe mit SAF angeboten hat.
Thorsten Kleine Sextro, Systemingenieur V2500 von der MTU Maintenance Hannover, arbeitet seit vier Jahren auf den nachhaltigen Einsatz alternativer Kraftstoffe auf den MTU-Prüfständen hin.
Herr Kleine Sextro, was war im Voraus nötig, um den Einsatz von SAF bei den Prüfständen zu ermöglichen?
Wir haben im Vorfeld Verhandlungen mit verschiedenen Kraftstofflieferanten geführt, um die technischen Spezifikationen und die Verfügbarkeit von SAF zu klären. Aus technischer Sicht erfüllen die eingesetzten SAF alle Anforderungen der Spezifikation von klassischem Kerosin und können so problemlos an unseren Prüfständen eingesetzt werden. Außerdem haben wir die internen Voraussetzungen geschaffen, um den Standort „SAF-ready“ zu machen und den Kraftstoff zu verwenden.
Als erster Instandhalter, der solche Abnahmeläufe durchgeführt hat, setzt die MTU damit auch Maßstäbe.
Absolut. Unsere Kunden haben ein großes Interesse daran, einen Beitrag zur Reduktion der Klimawirkung zu leisten. Wir freuen uns sehr darüber, sie dabei unterstützen zu können, indem wir SAF innerhalb der Abnahmeläufe einsetzen. Wir konnten dabei rund 0,6 Tonnen CO2 einsparen wodurch wir den CO2-Fußabdruck deutlich verkleinern. Wir haben die SAF-Beimischung für die Abnahmeläufe aktuell mit 10 Prozent begonnen. Zukünftig können wir sie auf bis zu 50 Prozent anheben, dies ist die derzeit zulässige Höchstgrenze.