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Supply Chain für das PW1500G
Supply Chain im Triebwerksbau: Die weltweite Wertschöpfung am Beispiel des PW1500G für die neue CSeries.
05.2016 | Autorin: Silke Hansen | 3 Min. Lesezeit
Autorin:
Silke Hansen
schreibt als freie Journalistin für den AEROREPORT. Seit über zehn Jahren berichtet sie aus der Welt der Luftfahrt, ihre Themenschwerpunkte sind Technik, Innovation und Markt. Ein weiteres Spezialgebiet der Autorin ist das Corporate Responsibility Reporting.
Mit Supply Chain, zu Deutsch Lieferkette, wird der gesamte Prozess der Wertschöpfung eines Produkts von der Rohstoffgewinnung über die verschiedenen Veredelungsstufen, in denen das Produkt „reift“, bis hin zum Endverbraucher bezeichnet. Für Antriebe von Flugzeugen bedeutet das: von der Erzmine in Australien bis zur Airline in China. Lieferketten sind heutzutage international bis global. Da macht der Triebwerksbau keine Ausnahme.
Was die Wertschöpfung dieser Branche so besonders macht, ist ihr hohes technologisches Niveau. Luftfahrtantriebe sind High-Tech-Produkte, technisch äußerst anspruchsvoll und komplex. Das führt zu einem reduzierten Lieferantenmarkt und hohen Spezialistentum. OEMs (Original Equipment Manufacturers) für Luftfahrtantriebe treten zwar als Komplettanbieter auf, fertigen ihr Produkt aber nur zu Teilen selber. Sie fungieren vor allem als Integratoren. Das Geschäft wird über Kooperationen realisiert, um das wirtschaftliche Risiko auf mehrere Schultern zu verteilen, und sich auf Kernkompetenzen zu konzentrieren. Denn die Entwicklungs- und Technologiezeiten sind in der Luftfahrt extrem lang.
Hinzu kommt, dass Flugzeuge und Triebwerke keine Massenware, das heißt die Herstellraten gering sind. 2015 hat Airbus einen neuen Rekord von 635 Flugzeugauslieferungen geschafft. Zum Vergleich: Volkswagen produziert allein in Wolfsburg 836.000 Autos im Jahr. Dafür erlangen Flugzeug und Antrieb am Ende der Supply Chain einen hohen Wert: Der durchschnittliche Listenpreis einer CSeries 100 mit zwei PW1500G-Antrieben liegt bei aktuell 71,8 Millionen US-Dollar.
Grafik von Peter Diehl