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Ausbildung bei der MTU: Sprungbrett ins Berufsleben

Ganz klassisch oder im dualen Studium: Bei der MTU Aero Engines gibt es eine Vielzahl attraktiver und praxisnaher Ausbildungsplätze.

07.2020 | Autor: Thorsten Rienth | 6 Min. Lesezeit

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Thorsten Rienth schreibt als freier Journalist für den AEROREPORT. Seine technikjournalistischen Schwerpunkte liegen neben der Luft- und Raumfahrtbranche im Bahnverkehr und dem Transportwesen.

Es ist ein Satz von Nachrichtenwert in diesen Zeiten: „Trotz Covid-19 reduzieren wir unsere Ausbildungsplätze nicht.“

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Karriere bei der MTU – Weitere Informationen finden Sie hier

Für Manfred Hörmann, Ausbildungsleiter bei der MTU Aero Engines in München, ist die Nachricht dennoch eine logische Sache: „Wir wollen nach der Krise möglichst schnell dort sein, wo wir vorher waren“, erklärt er. „Dafür brauchen wir exzellent ausgebildete und hochqualifizierte Leute.“ Natürlich habe man in den vergangenen Wochen ein ums andere Mal die voraussichtlichen Arbeitskräftebedarfe für die absehbare Zukunft durchgerechnet. Am „Ja“ als Ergebnis hatte es jedoch nichts zu rütteln gegeben.

So schreibt Deutschlands führender Triebwerksexperte im Sommer wieder eine lange Liste an Stellen für den Ausbildungsstart im Herbst 2021 aus. Industriemechaniker und Fluggerätmechaniker bleiben die beiden „großen Berufsgruppen“, dazu kommen Mechatroniker, Oberflächenbeschichter und Fachkräfte für Lagerlogistik. Etwa 15 Plätze gibt es im Dualen Studium.

In den drei respektive dreieinhalb Jahren Ausbildungsdauer würden die neuen Kollegen das gesamte Unternehmen kennenlernen, sagt Hörmann. „Wir reden vom Rüstzeug fürs Berufsleben“. Oder, wenn man so will, für die Karriere. Einem Ausbildungsplatz bei der MTU attestiert er einen klaren Sprungbrettcharakter. „Die Mehrzahl hat nach der Ausbildung sogar einen unbefristeten Arbeitsvertrag in der Hand“, sagt Hörmann.

An allen drei deutschen Standorten bildet die MTU Schülerinnen und Schüler aus. Das praktische Arbeiten am Arbeitsplatz wechselt sich dabei ab mit dem Erlernen von Hintergrundwissen, sei es in der Berufsschule wie bei der klassischen gewerblichen Ausbildung oder in der Berufsakademie bzw. Fachhochschule im Rahmen unserer Dualen Studiengänge.

Abheben – und Leute zum Abheben bringen

Markus Voag durchlief einst selbst die Ausbildung zum Fluggerätmechaniker bei der MTU, Fachrichtung Triebwerkstechnik. „Die MTU war und ist im weiten Umkreis das einzige Unternehmen, das Ausbildungen in dieser Fachrichtung anbietet.“ In der Ausbildungswerkstatt geht er auch heute noch täglich ein und aus, mittlerweile als Ausbilder.

An der Faszination fürs Produkt habe sich in all den Jahren nichts geändert, erzählt er. „Triebwerke sind das, was die Leute auf dem Weg in den Urlaub oder zu den Geschäftsterminen zum Abheben bringt. Eine höhere Verantwortung wird man kaum irgendwo übernehmen können.“

Attraktiv und praxisnah: Das duale Studium bei der MTU und an der Partnerhochschule

Für das Duale Studium, der zweite Pfeiler im MTU-Ausbildungsbetrieb, starten die Bewerbungsverfahren ebenfalls im Sommer. „Duale Studiengänge verbinden ein wissenschaftliches Studium an der Partnerhochschule mit der praktischen Anwendung des Gelernten am Arbeitsplatz“, erklärt die fürs Duale Studium verantwortliche Personalerin Carolin Hesse. „Sie sind eine attraktive und praxisnahe Alternative zum ‚reinen‘ Hochschul- oder Universitätsstudium, die Option auf Auslandsaufenthalte inklusive.“

„Die MTU ist gerade mittendrin, die Digitalisierung quer durch alle Unternehmensbereiche auszurollen“, sagt Hesse. „Das spüren wir bei den dualen Studiengängen aus dem kaufmännischen Bereich, Wirtschaftsinformatik sowie Wirtschaftsingenieurwesen, ganz deutlich.“ Inhaltlich verändert dieses Thema aber auch die Studiengänge aus dem technischen Bereich. Hier bietet die MTU das duale Maschinenbau Studium an, einmal in der Fachrichtung Produktion und Management, ein andermal mit dem Schwerpunkt Produktion.

Theorie an der Hochschule und Praxis bei der MTU wechseln dabei einander ab. „Während ihrer Praxiseinsätze bei der MTU sind die Studentinnen und Studenten fest in ihre wechselnden Fachabteilungen integriert und arbeiten eigenständig an Projekten. Gleichzeitig bekommen sie ein realistisches Bild des Berufsalltags.“ Je nach Studienfach schließen sie mit dem international anerkannten Titel Bachelor of Engineering oder Bachelor of Science ab – und steigen in der Regel direkt im Anschluss bei der MTU mit einer Festanstellung ein.

Was unsere Auszubildenden und Dualen Studenten über Ihre Ausbildung sagen, lesen sie hier:

Verena Graßl, 22 Jahre, Duale Studentin Wirtschaftsingenieurwesen im sechsten Semester (MTU Aero Engines/ DHBW Stuttgart)

„Wirtschaftsingenieure bilden oft die Schnittstelle zwischen Ingenieuren und Wirtschaftswissenschaftlern und sorgen zum Beispiel dafür, dass Projekte sowohl technische als auch betriebswirtschaftliche Belange optimal abdecken. Bei der MTU bin ich aktuell im Einkauf tätig, davor habe ich im Vertrieb Station gemacht, zwei Monate davon verbrachte ich in Madrid. Die Rotation durch die Abteilungen ist ein großer Vorteil: Man merkt bald sehr genau, was einem gut gefällt. Ein duales Studium kann manchmal ganz schön stressig sein, das will ich nicht verheimlichen. Zum Beispiel pendele ich im dreimonatigen Rhythmus zwischen Stuttgart und München. Allerdings habe ich mich in den vergangenen drei Jahren auch enorm weiterentwickelt– persönlich, beruflich und was die Selbstständigkeit angeht. Und finanziell attraktiv ist das Duale Studium auch. Gleiches gilt übrigens für die Übernahmechancen: Im Herbst starte ich im Triebwerksprogrammanagement in der Auftragssteuerung in die Festanstellung.“

Kornelius Krech, 20 Jahre, Dualer Student Maschinenbau im vierten Semester, (MTU Aero Engines/ DHBW Friedrichshafen)

„Als Maschinenbauingenieur mit der Fachrichtung Produktion und Management arbeite ich später an den Schlüsselstellen in der MTU-Fertigung. Dort bringe ich dann meine Kenntnisse in Produktionstechnik und Produktionsmanagement ein. Keine Frage: Das duale Studium ist ein Full-Time-Job. Aber wenn ich es im nächsten Jahr abgeschlossen habe, werde ich alle für meinen späteren Berufsweg wesentlichen Bereiche in der MTU aus der Praxisperspektive kennengelernt haben: Triebwerksmontage, Instandhaltung, Entwicklung sowie die Fertigung. Letztere wäre auch meine Wunschabteilung für eine Stelle zur Übernahme. Die Kombination aus Praxis und Theorie gefällt mir sehr gut – das, was ich an der Hochschule lerne, kann ich unmittelbar in den Teams im Unternehmen anwenden. Gleichzeitig lerne ich ganz ungefiltert das Unternehmen kennen, seine Unternehmenskultur und die Führungsstile.“

Simon Zacherl, 17 Jahre, Gewerbliche Ausbildung Fluggerätmechaniker, 1. Lehrjahr

„Zur MTU bin ich über ein einwöchiges Schülerpraktikum in der Triebwerksmontage gekommen. Das war im Sommer zwischen meiner 8. und 9. Klasse. Nach dieser Woche war für mich klar: Das ist die Firma, bei der ich später arbeiten möchte! Ich finde es unglaublich faszinierend, welche Kraft in den Triebwerken steckt. Also habe ich mich vor dem Realschulabschluss um einen Ausbildungsplatz zum Fluggerätmechaniker beworben – und prompt eine Zusage erhalten. Allerdings fängt man als Azubi erst einmal eine Nummer kleiner an, nämlich mit den Grundlagen der Metallverarbeitung. Besonders gefallen mir in der MTU-Ausbildungswerkstatt die flachen Hierarchien. Manche der Ausbilder sind gerade einmal ein paar Jahre älter, als wir Auszubildenden. Dadurch entsteht ein echtes Gemeinschaftsgefühl.“

Maresa Meyer, 21 Jahre und Maren Schütte, 21 Jahre, Gewerbliche Ausbildung Fluggerätmechaniker

Anna Neumeier, 19 Jahre, Gewerbliche Ausbildung Fluggerätmechanikerin, 1. Lehrjahr

„Zuerst einmal muss ich mit dem Vorurteil aufräumen, dass technische Berufe für Frauen nichts seien. Ich fühle mich in meiner Ausbildung zur Fluggerätmechanikern rundum wohl. Eine Ausnahme bin ich zudem nicht: Von den 15 Azubis in meinem Fluggerätmechaniker-Jahrgang sind wir vier Frauen. Auf den Alltag hat das ohnehin keine Auswirkungen. Alle arbeiten super kollegial zusammen. Das gilt auch für das Verhältnis zwischen Azubis und Ausbildern. Den größten Teil unserer Zeit arbeiten wir selbstständig an unseren Projekten, zum Beispiel bestimmten Bauteilen oder Materialien. Sollten wir bei einer Aufgabe einmal nicht weiterwissen, gehen wir einfach ganz unkompliziert zu den Ausbildern hinüber. Die sind echt hilfsbereit und sehr konstruktiv. Im nächsten Lehrjahr beginnt unser Einsatz in den Montagelinien. Darauf bin ich schon sehr gespannt.“

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